Dividendenaktien: Vor- und Nachteile des passiven Einkommens
Die Dividendensaison in Deutschland ist derzeit in vollem Gange. Während dieser Zeit veröffentlichen Unternehmen ihre Quartals- oder Jahresergebnisse und geben bekannt, wie viel sie an Dividenden pro Aktie zahlen werden. Für Anleger bedeutet die Dividendensaison die Möglichkeit, zusätzliches Einkommen aus ihren Investments zu erzielen.
Die Dividendensaison bietet außerdem Einblicke in die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens. Unternehmen, die regelmäßig Dividenden zahlen und diese stetig über viele Jahre erhöhen, signalisieren Stabilität und langfristigen Erfolg. Diese sogenannten Dividendenaristokraten können interessant für potenzielle Investoren sein, die nach soliden und zuverlässigen Anlageoptionen suchen.
Im Jahr 2024 wollen die 40 DAX-Unternehmen insgesamt rund 52,9 Milliarden Euro an ihre Anteilseigner ausschütten – ein Anstieg um 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Etwa 23 Milliarden Euro entfallen dabei allein auf die Top 5: Mercedes-Benz, Allianz, Volkswagen, Deutsche Telekom und BMW.
Welche Vorteile bieten Dividendenaktien?
Im Gegensatz zu reinen Wachstumsaktien, die auf Kurssteigerungen abzielen, bieten Dividendenaktien eine attraktive Möglichkeit, passives Einkommen zu generieren. Für Anleger, die regelmäßige Einnahmen aus ihren Investments erzielen möchten, eignen sich Dividendenaktien besonders gut. Durch die regelmäßigen Ausschüttungen können Anleger ein stabiles Einkommen erzielen und gleichzeitig von potenziellen Kursgewinnen profitieren.
Ein weiterer Vorteil von Dividendenaktien ist ihre Stabilität. Unternehmen, die regelmäßig hohe Dividenden zahlen, haben oft eine solide finanzielle Basis und eine nachhaltige Geschäftsstrategie. Dies kann dazu beitragen, das Risiko in einem Portfolio zu reduzieren und langfristige Renditen zu steigern. Wichtig ist dabei allerdings, dass weitere Faktoren, wie das Vermeiden von Klumpenrisiken, beachtet werden. Insgesamt können Dividendenaktien-Strategien aber eine wertvolle Komponente in einem gut strukturierten Anlageportfolio sein.
Wir haben eine Dividendenstrategie übrigens unserer erfolgreichen Aktienstrategie „Top20 Aktien USA + Deutschland“ beigemischt.
Die Kehrseite von Dividenden
Dividenden spielen eine wichtige Rolle in der Welt der Aktienanlagen, aber es gibt auch einige Kehrseiten, die Anleger beachten sollten. Eine davon ist, dass Dividenden genau genommen keine zusätzlichen Erträge sind, sondern Anleger sich mit den Dividenden vielmehr selbst bezahlen. Am Tag der Ausschüttung sinkt der Aktienkurs nämlich entsprechend der Höhe der Dividenden. Oftmals wird Unternehmen, die regelmäßig Dividenden ausschütten auch fehlendes Innovationsvermögen vorgeworfen. Erfolgreiche Unternehmen bevorzugen oft die Reinvestition von Gewinnen, um ihr Kapital effizienter arbeiten zu lassen, anstatt Dividenden auszuschütten.
Soll ich meine Dividenden reinvestieren oder einbehalten?
Die Entscheidung, ob Sie Dividenden reinvestieren oder einbehalten sollten, hängt von Ihren individuellen Anlagezielen und Ihrer Risikobereitschaft ab. Wenn Sie langfristig investieren und Ihr Vermögen durch den Zinseszinseffekt maximieren möchten, sollten Sie Dividenden reinvestieren. Auf diese Weise können Sie Ihr Portfolio kontinuierlich vergrößern und von potenziell höheren Renditen profitieren.
Wenn Sie jedoch regelmäßige Einkünfte aus Ihren Investments benötigen oder eine konservative Anlagestrategie verfolgen, können Sie die Dividenden auch einbehalten und als zusätzliches Einkommen nutzen. Dies kann besonders attraktiv sein, wenn Sie auf der Suche nach passiven Einnahmen sind oder kurzfristige Liquidität benötigen.
Ein Rechenbeispiel verdeutlicht den Unterschied:
Annahme: Anlagehorizont: 20 Jahre, Rendite: 5 Prozent p.a.
Startkapital | Endkapital | |
Person A behält die jährliche Rendite von 5 Prozent ein |
100.000 | 200.000 |
Person B reinvestiert die jährliche Rendite von 5 Prozent |
100.000 | 265.329 |
Bei gleichen Anfangsbedingungen verfügt Person B nach 20 Jahren über rund 65.000 EUR mehr, dadurch dass die jährlichen Dividenden reinvestiert wurden.
Letztendlich sollte Ihre Entscheidung auf Ihren individuellen Finanzzielen und Ihrer persönlichen Anlagestrategie basieren. Bei Unsicherheiten empfiehlt es sich grundsätzlich professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die beste Vorgehensweise für Ihre spezifische Situation zu ermitteln. Vereinbaren Sie hier Ihren Beratungstermin.