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Kostenexplosion: Das kommt 2025 auf uns zu
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2025: Ein Jahr der finanziellen Belastungen

Im Jahr 2025 und in den darauffolgenden Jahren stehen zahlreiche Änderungen an, die zu erheblichen Belastungen für uns Steuerzahler und den Mittelstand führen werden. Im Folgenden möchten wir die wesentlichen Veränderungen aufzeigen und auch einen Blick auf die Jahre danach werfen.

Steigende Sozialabgaben

Rentenbeiträge: Laut einer Studie des IGES Instituts werden die Sozialabgaben bis 2029 nahezu 46 Prozent des Bruttogehalts erreichen. Deutschland zählt bereits jetzt international zu den Ländern mit den höchsten Steuerbelastungen und Sozialabgaben. Derzeit betragen die Sozialabgaben fast 40 Prozent:

  • 14,6 Prozent in der Krankenversicherung
  • 18,6 Prozent in der Rentenversicherung
  • 3,6 Prozent in der Pflegeversicherung
  • 2,6 Prozent in der Arbeitslosenversicherung.

Gesetzlich Versicherte müssen bis 2029 mit einem Beitragssatz von 20 Prozent bei den Rentenbeiträgen rechnen. Ein zusätzliches Problem stellt das aus der Rentenkasse abgezweigte Geld zur Finanzierung versicherungsfremder Leistungen dar. Der Steuerexperte Otto Teufel hat dies für das Jahr 2021 nachgerechnet und kam auf einen abgezweigten Betrag von 38,6 Milliarden Euro. Ohne diesen abgezweigten Betrag würde jeder Rentner eine um 13,6 Prozent höhere Rente erhalten.

Ein weiteres Problem ist Lauterbachs Klinikreform, bei der er plant, den Gesundheitsfonds anzuzapfen, der dafür jedoch nicht vorgesehen ist. Der Gesundheitsfonds finanziert sich ausschließlich aus Mitteln der Beitragszahler. Der Sozialverband VdK kündigt daher an, gegen das Anzapfen des Gesundheitsfonds Klage einzureichen. Sollten zudem Habecks Pläne zur Stützung der Sozialabgaben umgesetzt werden, droht eine zusätzliche Belastung von bereits doppelt besteuerten Kapitalerträgen durch Sozialabgaben. Dies würde insbesondere diejenigen treffen, die bereit sind, durch eigene Anstrengungen die Lücke im Alter zu schließen.

Krankenkassenbeiträge: Fast alle gesetzlichen Krankenkassen haben bereits in diesem Jahr ihre Zusatzbeiträge erhöht. Laut Versicherungsbote ist dieser durchschnittlich von bisher 1,58 Prozent auf 2,91 Prozent gestiegen. Dieser Zusatzbeitrag kommt zum allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent hinzu. Für Rentner bedeutet dies beispielsweise, dass sich durch den erhöhten Zusatzbeitrag bei einer Rente von 1.200 Euro der Krankenkassenbeitrag ab März von bisher 97,75 Euro auf 102,60 Euro erhöhen wird. Privat Krankenversicherte werden im Jahr 2025 mit einer Erhöhung von durchschnittlich 18 Prozent konfrontiert.

Pflegebeiträge: Auch der Beitragssatz zur sozialen Pflegeversicherung wurde von 3,4 Prozent auf 3,6 Prozent des Bruttoeinkommens angehoben. Während Arbeitnehmer diesen Pflegebeitrag mit ihrem Arbeitgeber teilen, tragen ihn Rentnerinnen und Rentner vollständig selbst. Diese Erhöhung trifft sie ab Juli 2025. Es bleibt zu hoffen, dass die geplante Rentenerhöhung um 4,75 Prozent zumindest teilweise die gestiegenen Pflegekosten kompensieren kann. Sollte jedoch die Rentenerhöhung dazu führen, dass Rentner steuerpflichtig werden, könnte sich dieser Schritt als teurer Bumerang erweisen.

Preisexplosion bei der CO2-Steuer:

Die CO2-Steuer spielt eine zentrale Rolle bei zahlreichen Preiserhöhungen. Im Jahr 2025 steigt die CO2-Steuer von 45 auf 55 Euro pro Tonne; dies wird sich sowohl auf die Benzinkosten als auch auf die Heizkosten für Gas und Öl auswirken. Ab dem Jahr 2027 soll dann die CO2-Steuer durch Versteigerungen von CO2-Zertifikaten an Unternehmen auf dem europäischen Markt definiert werden.

Autofahrer: Für Autofahrer könnte dies zu heftigen Preissteigerungen führen; so erklärte Stefan Gerwen vom ADAC gegenüber der Bild: „Im Jahr 2026 wird der CO2-Preis noch maximal bei 65 Euro liegen; das dürfte eine Erhöhung beim Benzin von ’nur‘ drei Cent und beim Diesel von etwa drei Cent ausmachen.“ Ab dem Jahr 2027 fällt jedoch der Festpreis weg; dann bestimmt der europäische Markt den Preis – Schätzungen zufolge könnte dieser Anteil zwischen 35 und 38 Cent pro Liter liegen. Wir können gespannt sein, wie teuer der Liter Benzin ab dem Jahr 2027 sein wird; Bürgerinnen und Bürger sowie Transportunternehmen werden hier erheblich zur Kasse gebeten.

Kosten für Gas und Öl steigen drastisch: Aufgrund der höheren CO2-Steuer ist damit zu rechnen, dass sich Heizöl im Jahr 2025 um etwa 15,8 Cent pro Liter erhöht und Gas um rund 1,16 Cent pro kWh. Ende des Jahres 2024 lag der Gaspreis für Neukunden mit einem Jahresverbrauch von etwa 20.000 kWh (typisches älteres Einfamilienhaus) laut Verivox bei etwa neun Cent pro kWh; dies entspricht Gaskosten von rund 1.840 Euro jährlich. Die Erhöhung der CO2-Steuer führt somit zu Mehrkosten von etwa 263 Euro; bei Heizöl (angenommener Verbrauch von etwa zwei Tausend Litern) wären es rund 349 Euro zusätzlich – hinzukommen erhöhte Gasnetzgebühren.

Wie werden diese Mehrkosten ausgeglichen?

Berücksichtigt man nun die aufgeführten Kosten für steigende Sozialabgaben für Renten-, Pflege- und Krankenkassen sowie die Auswirkungen durch den höheren CO2-Preis so wird das Leben bereits im Jahr 2025 für viele Steuerzahler teurer – trotz geplanter Steuererleichterungen und einer Erhöhung des Kindergeldes um fünf Euro. Noch schlechter sieht es in den nachfolgenden Jahren aus. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat verschiedene Haushaltstypen durchgerechnet und kommentiert das Ergebnis wie folgt: „Die Steuerzahler bezahlen für die Nachlässigkeit der Ampel!“ Bei vielen durchgerechneten Haushaltstypen kann die Steuererleichterung nicht einmal ansatzweise die Mehrkosten ausgleichen.

Ab dem Jahr 2026 wird sich dieses Ergebnis leider weiter verschlechtern – vor allem aufgrund der sogenannten „leisen Steuer“, sprich Inflation, welche ab diesem Zeitpunkt wieder zuschlagen dürfte. Die Kombination eines sehr niedrigen Wirtschaftswachstums mit hohen Schulden wird über Jahre hinweg eine toxische Mischung darstellen.

Noch gravierender wird das Gesamtbild unter Berücksichtigung folgender Preiserhöhungen:

Starke Erhöhungen auch bei Energie, Gebäude und KfZ

Grundsteuer: Das Bundesverfassungsgericht hatte die zur Berechnung herangezogene Bemessungsgrundlage als verfassungswidrig erklärt; entsprechend wird seit dem ersten Januar im Jahr 2025 eine neue Grundsteuer erhoben. Aus diesen neu ermittelten Grundsteuerwerten ergibt sich zusammen mit einer Steuermesszahl sowie dem kommunalen Hebesatz der neue zu zahlende Betrag. Da viele Gemeinden aufgrund inflationärer Entwicklungen oder Kostensteigerungen finanziell stark belastet sind und oft mit dem Rücken zur Wand stehen hat auch im Jahr 2024 jede vierte Gemeinde erneut den Hebesatz erhöht – nur in insgesamt vierundneunzig Kommunen wurde dieser gesenkt! Im Jahr 2023 stieg laut Beratungsfirma EY der durchschnittliche Hebesatz aller Kommunen um 18 Prozent – so stark wie seit dem Jahr 2005 nicht mehr! Bereits 53 Prozent aller Kommunen verlangen inzwischen einen Hebesatz von mindestens 400 – im Jahr 2005 waren es lediglich fünf Prozent! Der bundesweite Durchschnitt liegt nun bei 409 Prozent.

Gebäudeenergiegesetz (GEG): Wer ein Haus besitzt oder eine neue Heizung einbauen muss sieht sich neuen Vorschriften gegenübergestellt: Neubauten müssen ab 2025 den Effizienzhaus-40-Standard erfüllen; Bestandsgebäude hingegen müssen beim Umbau oder Ausbau den Effizienzhaus-70-Standard erreichen – neu einzubauende Heizungen für diesen Standard sind dabei wesentlich teurer als der Austausch einer Gas- oder Ölheizung.

Stromumlage: Die Stromumlage steigt um etwa 1,3 Cent pro Kilowattstunde (kWh) auf insgesamt 3,15 Cent pro kWh; für Familien mit einem Verbrauch von 3.000 Kilowattstunden entspricht dies jährlichen Mehrkosten von etwa 40 Euro laut Verbraucherzentrale.

Kfz-Versicherung: Prämien für Kfz-Versicherungen steigen je nach Umfang des Versicherungsschutzes um bis zu 20 Prozent im Jahr 2025; Grund hierfür sind hohe Kosten für Versicherer sowie eine Einstufung vieler Fahrzeuge in höhere Typklassen – was signifikante Erhöhungen bei den Versicherungsprämien zur Folge hat.

Gasnetzgebühren: Die Gasnetzgebühren sollen in diesem Jahr um bis zu 56 Prozent steigen; diese Kosten werden direkt an Endkunden weitergegeben – bei einem Einfamilienhaus belaufen sich diese Mehrkosten voraussichtlich auf rund 445 Euro.

Weitere Preissteigerungen im Alltag:

  • Die Portokosten für Briefsendungen erhöhen sich je nach Format um zehn bis 20 Cent. So kostet ein Standardbrief mittlerweile 95 Cent; Großbriefe kosten 1,80 Euro.
  • Personalausweise werden seit diesem Jahr direkt per Post zugestellt und sind rund 50 Prozent teurer.
  • Trinkwasserpreise sollen dieses Jahr um 15 Prozent steigen während Abwasserpreise sogar um 20 Prozent zulegen könnten!
  • Regional unterschiedlich steigen auch Abfallgebühren zwischen fünf bis 35 Prozent!
  • Der TÜV-Süd spricht sich für eine jährliche Hauptuntersuchung aus, für Autos, die älter als zehn Jahre sind. Das würde eine Verdopplung der TÜV-Kosten bedeuten.
  • Zusätzlich kommen noch Kosten für die Einbaupflicht digitaler Stromzähler hinzu.

Fazit:

Wenn wir in den kommenden Monaten kein spürbares Wirtschaftswachstum erzielen können, wird sich diese Situation weiter verschärfen! Der Traum vom Schuldenabbau über angemessenes Wirtschaftswachstum könnte unerreichbar bleiben! Übrig bleibt dann eine noch höhere Belastung für Steuerzahler sowie weiterer Wohlstandsverlust verbunden mit wachsender Unzufriedenheit – was wiederum zu einer zunehmenden Stärkung sowohl linker als auch rechter Flügel führen könnte.

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