Rohstoffe und Edelmetalle – Die Währung der Zukunft
Grundsätzlich sind in Zeiten geopolitischer Konflikte Sachwerte die beste Sicherheit. Die Energiewende und die steigende Bevölkerung weltweit verursacht aber ebenso einen riesigen Rohstoffbedarf in den nächsten Jahrzehnten. Rohstoffe haben aber auch dadurch ein Aufwärtspotential, da diese durch die inzwischen eingeleitete Deglobalisierung nicht mehr von dem jeweils günstigsten Anbieter nachgefragt werden können.
Die Energiewende wird teuer!
Vergleicht man ein E-Auto mit einem gleichwertigen herkömmlichen Kfz, so sind in einem E-Auto etwa vier Mal so viel Kupfer und doppelt so viel Aluminium verbaut. Dazu kommen Kobalt, ca. 20 kg Nickel und 6kg Lithium, die in herkömmlichen Autos gar nicht vorhanden sind.
Auch die Silbernachfrage wird durch die regenerative Energie ansteigen. So hatten bereits 2019 E-Autos 7 Prozent der weltweiten Silberproduktion verbraucht – und das bei einem Anteil von nur 5 Prozent am Fahrzeugmarkt. Sollen die Pariser Klimaziele eingehalten werden, so würden bis 2030 rund 30 Prozent der weltweiten Silberproduktion allein in E-Autos fließen. Dabei sind Solaranlagen, schon jetzt für 13 Prozent und damit über 3.000 Tonnen der weltweiten Nachfrage nach Silber verantwortlich und in der Hochrechnung noch gar nicht berücksichtigt.
Gleich mehrere Probleme stoßen im Rahmen der Rohstoffpreise aufeinander, die für steigende Preise und damit Investitionsmöglichkeiten sorgen werden:
Neben der durch den Ukrainekrieg angeschobenen Deglobalisierung ist der Abbau vieler Rohstoffe sehr energieintensiv, umweltschädlich und menschenunwürdig. Nachbesserungen in diesem Bereich sorgen für zusätzliche Kosten. Zusätzlich wird auch die Förderung immer teurer, da die Ausbeute mit hoher Qualität abnimmt und für die Förderung der Rohstoffe und für den anschließenden Produktionsprozess immer mehr konventionelle Energie benötigt wird.
Noch prekärer wird die Situation dann, wenn die Lagerbestände gegen Null tendieren. Vor allem bei Kupfer, Lithium und Nickel könnte es innerhalb der nächsten 30 Jahre eng werden. Bei einem Ausbau der Windenergie geht man zum Beispiel davon aus, dass bis 2050 rund 90 Prozent der heutigen Kupferreserven erschöpft sein werden – und dies trotz ambitionierten Recyclings. Kein Wunder also, dass der IWF bei den Rohstoffen Lithium, Kobalt und Nickel mit einer Preissteigerung von mehreren 100 Prozent innerhalb der nächsten 10 Jahre rechnet. Auch Uran dürfte von der Energiewende profitieren und stark zulegen können. Und das schon erwähnte Nickel ist ein Rohstoff, der sich jetzt schon aufgrund stark steigender Nachfrage nach Lithiumbatterien in einer kritischen Nachfrage-Angebots-Situation befindet. Nicht zu vergessen sind Silber, Kupfer und seltene Erden.
Was bei der Diskussion oft vergessen wird, sind die enormen Ausgaben, die im Zusammenhang mit dem Ausbau der Infrastruktur stehen. Der Strom muss schließlich sicher transportiert werden. Hochrechnungen für den amerikanischen Kontinent gehen in die Billionen.
Sondersituation Goldminenaktien
Gold ist grundsätzlich ein wichtiger Inflationsschutz. In diesem Jahr hat sich zwar der Goldpreis durch den starken US-Dollar und die aktuell aggressive Notenbankpolitik der amerikanischen Notenbank, Fed, kaum bewegt, das hat aber inzwischen zu interessanten antizyklischen Chancen vor allem bei Goldminenaktien geführt. Fundamental betrachtet muss beachtet werden, dass die Verschuldung der Staaten, Unternehmer und Privatpersonen viel zu hoch ist, um über das nächste Frühjahr hinaus die Zinsen weiter anheben zu können. Eine negative Realverzinsung wird damit weiterhin Bestand haben und Gold ist in diesen Phasen sehr interessant. Da die Notenbankpolitik der Fed aggressiver sein kann als die der EZB, hat auch der Dollar zum Euro stark aufgewertet. Doch auch hier vermuten wir jetzt ein Auslaufen des Prozesses.
Quelle: www.stockcharts.com
Besonders viel Pessimismus ist aktuell im Goldminenbereich festzustellen. Die Kurse im Bereich der Goldminenaktien haben sich stark zurückgebildet, wie Sie dem folgenden 3-Jahreschart zum HUI-Goldminenindex entnehmen können. Und so sollte, alle Faktoren zusammengenommen, bereits ein guter Zeitpunkt gekommen sein, um antizyklisch erste Positionen im Goldminenbereich aufzubauen. Auch wir stehen in der Vermögensverwaltung Gewehr bei Fuß und werden wohl nach monatelanger Abstinenz die ersten Positionen zeitnah aufbauen können.
Fazit
Grundsätzlich wird die Nachfrage nach Rohstoffen trotz rückläufiger Lagerbestände in den nächsten Jahren zunehmen und das Angebot zurückgehen. Massive Lieferschwierigkeiten wird es vor allem bei Rohstoffen geben, die im Zusammenhang mit der Energiewende zu sehen sind. Faktoren also, die zu steigenden Preisen führen werden und daher für Investoren gute Investitions-Möglichkeiten eröffnen. Nicht vergessen werden sollte der Edelmetallbereich.