Es gibt immer einen Grund nicht zu investieren
Wir befinden uns derzeit in sehr turbulenten Zeiten: Die vergangenen Monate und Jahre waren geprägt von Krisen. Allen voran die Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg, Naturkatastrophen und die höchste Inflation seit 1951.
Kein Wunder, dass sich eine gewisse Unsicherheit in der Bevölkerung breit macht und die Angst um den Erhalt des Vermögens steigt. Die jüngsten Bankenpleiten schwächen das Vertrauen in unser Bankensystem und man fragt sich, ob sein Erspartes dort noch sicher ist.
Wohin mit meinem Geld in der Krise?
Das Vermögen zu investieren, scheint in der momentanen Lage auch keine gute Idee. Der Ausgang des Ukraine-Kriegs mit Russland ist derzeit noch nicht absehbar. Rohstoffengpässe und exorbitante Energiekosten drücken den Konsum hierzulande. Die Energiekrise treibt wiederum die Preise in die Höhe und fördert gleichzeitig die Abwanderung unserer heimischen Unternehmen an günstigere Standorte. Keine guten Aussichten also für die Wirtschaft und somit für die Aktienkurse.
Die negativen Ereignisse, denen wir uns täglich in den Medien konfrontiert sehen, erschweren also die Entscheidung zur Geldanlage oder schrecken gar davon ab.
Die Gründe für diese Investitionsscheu liegen in unserer Psychologie: Verlust wiegt in der Regel schwerer als Gewinn oder anders ausgedrückt: Die Angst Geld zu verlieren schmerzt unsere Psyche mehr, als wir uns über einen Gewinn freuen würden. Aus diesem Grund tun sich viele Menschen so schwer mit der Entscheidung zur Geldanlage: In der Regel assoziieren sie mit einer Investition in Krisenzeiten zunächst das Risiko. Im Fachjargon der Verhaltenspsychologie wird das als „Verlustaversion“ bezeichnet.
Tatsächlich aber verlieren wir im Zuge der Inflation jährlich Geld, indem wir es nicht investieren. Das Niedrigzinsumfeld der vergangenen Jahre verstärkte den Wertverlust unserer Vermögen auf den Bankkonten weiter. Nun befinden wir uns zwar in einer Phase, in denen die Zinsen schnell angestiegen sind, dennoch liegen sie weit unter dem Inflationssatz. Der Realzins also bleibt weiterhin negativ.
Bei allen Risiken und Kursschwankungen, die der Aktienmarkt mit sich bringt, wäre bei einer Investition hingegen auch eine positive Rendite, also ein Wertzuwachs möglich gewesen.
Investieren trotz Krise
Bei all den Kriegen, Katastrophen, wirtschaftlichen Unruhen und sonstigen Negativereignissen, die wir in den vergangenen Jahrzehnten durchlebt haben, bleibt die Investition an der Börse als krisensichere Geldanlage alternativlos. Tatsächlich sind Krisen sogar der optimale Einstiegszeitpunkt, um Geld zu investieren.
Werfen wir mal einen Blick in die Historie des 20. Jahrhunderts. Dabei sehen wir, dass wir viele Krisen durchlebt haben, die eine Investition als „zeitlich unpassend“ argumentieren ließen. Betrachten wir nur einmal die vergangenen 50 Jahre:
1973
Ausbruch der ersten Ölkrise
1979
Ausbruch der zweiten Ölkrise
1986
Nuklearkatastrophe von Tschernobyl
1987
Weltweiter Börsencrash
1990
Ausbruch der zweiten Golfkriegs
1991
Ausbruch der Balkankriege
1998
Finanzkrise in Asien
2000
Platzen der Dotcom-Blase
2001
Terroranschläge am 11. September
2003
Ausbruch der Irak-Kriegs
2008
Weltweite Finanzkrise
2009
Weltweite Rezession
2010
Euro-Schuldenkrise
2011
Griechenland-Rettungsschirm
2014
Beginn des Russland-Ukraine-Konflikts
2015
Flüchtlingskrise in Europa
2016
Großbritannien beschließt den Austritt aus der EU
2020
Ausbruch der Corona-Pandemie
2022
Ausbruch des Ukraine-Kriegs
Diese Aufstellung ist bei weitem nicht vollständig und kann sicherlich um viele weitere Krisenherde ergänzt werden. Und dennoch: Langfristig haben sich die Aktienmärkte immer wieder erholt und sind im Verlauf stetig gestiegen. Die verdeutlicht die folgende Graphik am Beispiel des Deutschen Aktienindex (DAX) sehr gut:
Im Jahr 1973 notierte der DAX am Jahresende bei rund 400 Punkten. Im April 2023 stand er bei rund 16.000 Punkten. In Relation entsprach dies einer tatsächlichen Steigerung von rund 2.400 Prozent. Dies zeigt, dass trotz der Vielzahl an, teilweise sehr heftigen Krisen, eine Aktieninvestition langfristig sehr erfolgreich gewesen wäre.
Krisensicher investieren
Tatsächlich sind Krisen sogar ideale Zeitpunkte, um eine Investition zu starten. Nicht umsonst lautet eine bekannte Börsenweisheit: „Kaufen, wenn die Kanonen donnern, verkaufen, wenn die Violinen spielen.“
Wenn die Kurse niedrig sind, sind die meisten Titel unterbewertet und demnach zu günstig. Im Laufe der Erholung aus der Krise finden die Titel dann wieder zur fairen Bewertung zurück – oder neigen gar zur Überbewertung – so lassen sich beachtliche Steigerungen und Gewinnspannen realisieren.
Und wie die obige Tabelle zeigt: Wenn wir auf den perfekten Zeitpunkt zum Investieren warten, dann warten wir ewig und verpassen Unmengen an Chancen. Eine Krise zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass es viele Verlierer gibt: Wirtschaftliche Einbußen, Verluste und finanzielle Unsicherheit sind wesentliche Folgen. Und doch gibt es in jeder Krise auch diejenigen, die von der Situation profitieren. Aus jeder Krise gehen Gewinner hervor, die einen wesentlichen Beitrag zur Erholung leisten oder einfach von den besonderen Umständen profitieren können. Als Beispiel: Während der Corona-Pandemie war BionTech einer der Top-Gewinner. Eine Investition in das Unternehmen zum richtigen Zeitpunkt hätte einen enormen Gewinn für den Investor hervorgebracht.
Welche Aktien in der Krise kaufen?
Krisen sind also auch Chancen – der Clou liegt nur darin, die Chancen zu erkennen und die richtige Strategie für sein Krisen Investment zu finden. Dies erfordert zugegebenermaßen einige Kenntnisse und ist für Laien nur mit sehr viel Aufwand umzusetzen. Doch genau hierfür stehen wir Ihnen als Finanzexperten und Aktienspezialisten zur Seite.