3 Hinweise auf Rezession & Ihre Folgen für Aktienmärkte
Kommt die Rezession weltweit?
Das ist die Frage, die sich in diesem Jahr 2023 alle stellen. Für die deutsche Wirtschaft können wir diese Frage seit gestern (25.05.2023) nun mit “Ja“ beantworten. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes ging das Bruttoinlandprodukt (BIP) im ersten Quartal 2023 gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent zurück und bereits zwischen Oktober und Dezember 2022 schrumpfte die Wirtschaftsleistung um 0,5 Prozent. Da Ökonomen dann von einer Rezession sprechen, wenn die Wirtschaft zwei Quartale hintereinander schrumpft, konnte diese nun formell festgestellt werden.
Und auch in den USA deutet alles darauf hin, dass sich die US-Wirtschaft entweder bereits in einer Rezession befindet oder darauf zusteuert. Drei bedeutende Merkmale, die auf eine Rezession hindeuten, haben wir hier gesammelt:
- Der Leading Economic Index (LEI): Der Indikator für die US-Konjunkturentwicklung steht seit Dezember 2022 klar auf Rezession und ist im Mai nun bereits den 13. Monat in Folge gesunken.
- Die Zins(struktur)kurve: Immer, wenn die Differenz zwischen den zehnjährigen und dreimonatigen Zinsen länger als drei Monate negativ war, folgte in der Vergangenheit eine Rezession.
- Die Notenbankpolitik: Erfahrungsgemäß startet eine Rezession rund zwölf bis 18 Monate nach der ersten Zinserhöhung durch die amerikanische Notenbank Fed. Und diese fand im März 2022 statt. Eine Rezession müsste diesem Merkmal nach also spätestens im dritten Quartal 2023 beginnen.
Die ersten Opfer der anziehenden Zinsen haben wir bereits gesehen. Bei vielen US-Regionalbanken kam es zu Turbulenzen. Hinzu kommt, dass die verschärften Kreditbedingungen die Ausfallraten ansteigen lassen. Auch Privatpersonen werden ihren Konsum einschränken müssen, was der Gesamtwirtschaft nicht guttut.
Wie reagiert der Aktienmarkt bei einer Rezession?
Noch überdecken die beeindruckenden Unternehmensgewinne der US-Techriesen und der Luxusgüterhersteller in Europa die Gesamtsituation – auch an den Börsen. Die Gewinne dieser großen Unternehmen lagen ca. 13 Prozent über den Erwartungen. Da sie hoch gewichtet sind, zogen diese wenigen Schwergewichte die Indizes nach oben.
Aktuell werden die geballten Hinweise auf eine Rezession unserer Meinung nach noch nicht vollständig in den Finanzmärkten eingepreist. Auch, wenn die Stimmung unter den Anlegern schon jetzt alles andere als euphorisch ist, gehen wir davon aus, dass die Kurse am Aktienmarkt in diesem Jahr noch weiter fallen. Die gesamte Gemengelage weltweit – Ukrainekrieg, Inflation, Wahlen, US-Schuldenobergrenze – hat die Stimmung der Anleger bereits gedämpft. Antizyklisch betrachtet, ist das gut. Auf der anderen Seite glauben wir aber, dass die Aktienmärkte in den Sommermonaten Korrekturbedarf haben und dann sieht unsere Prognose nach dieser Bereinigung eine antizyklische Megachance an den Aktienmärkten – und zwar über mehrere Jahre.
Wann ist der beste Zeitpunkt, um in den Aktienmarkt einzusteigen?
Der beste Zeitpunkt, um in den Aktienmarkt einzusteigen ist, wenn die Rezession Ihren Tiefpunkt erreicht hat. Aktienmärkte preisen die Zukunft ein und reflektieren nicht die aktuelle Situation. Sobald Anleger Licht am Ende des Tunnels sehen, fangen die Kurse wieder an zu steigen. Betrachtet man rein statistisch die Phasen der US-Konjunktur seit den 1960er-Jahren, so begannen die Aktienkurse bereits wenige Monate vor dem Rezessionsende sehr stark zu steigen. Anleger, die drauf warteten, bis es der Wirtschaft wieder spürbar besser ging, waren mit ihren Investitionen stets viel zu spät dran. Bereits drei Monate vor dem Rezessionsende waren die US-Aktienmärkte im Schnitt schon wieder über zehn Prozent gestiegen, in manchen Jahren sogar über 20 Prozent. Seit 1950 gab es elf Rezessionsjahre. Lediglich in zweien davon, nämlich 2001 und 2008, fielen die Aktienkurse, da sich die Rezessionen länger hinzogen als üblich.
So investieren Sie in der Rezession
Unsere Empfehlung für Sie als Anleger ist, verfügbare Investitionssummen nun nicht sofort zu 100 Prozent in den Aktienmarkt zu investieren. Das Problem, dass sich an der Börse so oft zeigt, ist, dass keiner mit Sicherheit sagen kann, wann der Tiefpunkt der Rezession erreicht ist. Hier gilt: Im Nachhinein sind alle schlauer.
Anhand der oben genannten Merkmale gehen wir davon aus, dass für die Aktienmärkte nach einer Sommerkorrektur im Herbst ein belastbarer Boden gefunden sein könnte. Dann aber dürfte inmitten der Rezession ein idealer Investitionszeitpunkt vorliegen, um zu bereinigten Kursen befreit in die Aktienmärkte einsteigen zu können und jahrelang investiert zu bleiben.
Sie sollten Ihr anzulegendes Geld daher bis in den Herbst hinein aufteilen und in mehreren Tranchen investieren. Im Oktober allerdings sollte die letzte Position investiert sein. So können Sie davon ausgehen die Tiefphase der Rezession mitgenommen und viele Titel zu günstigen Kursen erworben zu haben, um gute Renditechancen zu eröffnen.
Mit Vermögensverwaltung sorgenfrei durch die Rezession
Als Vermögensverwalter arbeiten wir mit verschiedenen Modellen, in deren Rahmen Aktienquoten je nach Marktsituation reduziert und wieder erhöht werden. Unser Ziel dabei ist es, rechtzeitig auf Veränderungen zu reagieren und möglichst ideal Aktienquoten zu erhöhen oder zu reduzieren und damit ein Hoch oder Tief auszuloten. Dies passiert sowohl bei den von uns gesteuerten Fondsdepots sowie Aktienstrategien. So sind unsere Kunden derzeit bereits nicht mehr zu 100 Prozent über die jeweilige Strategie in Aktien investiert. Die Aktienquote in den Strategien wird jedoch sukzessive erhöht, sobald wir die richtigen Signale dafür bekommen. Wenn Sie mehr darüber wissen möchten, kontaktieren Sie uns gerne.